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    fff

    -------------------------Wer hat den Geiz in die Welt gesetzt?---------------------- 

    bbbbbb fffffgggggg
    bb

    Mit "Geiz ist geil" hat es nicht begonnen.

    Alle, die bei diesem Slogan erleichtert aufatmeten, schenkten auch vorher höchst ungern. 

    Jetzt konnten sie jubelieren, ihr Hang zur Knauserei wurde gesellschaftsfähig,  ja eigentlich sogar 

    erstrebenswert. Für die hartgesottenen Sparfüchse die ihren Geiz stets mit eiserner Disziplin 

    durchsetzten, änderte sich nichts, außer dass sie sich doppelt bestätigt. fühlten.

    Ein großzügiger Mensch kann Geiz nicht begreifen und umgekehrt ist es ähnlich. 

    Es hat nie etwas mit Armut zu tun, die Gastfreundschaft der Ärmsten der Armen ist der beste

    Beweis. Vergleichsweise ist es schwer auszuhalten, wenn ein Multimillionär Verständnis 

    für seine panische Angst vor Armut erwartet.  
     

    Niemand kann gleichzeitig 7 Autos fahren, in 5 Villen wohnen oder von Yacht zu Yacht springen. 

    Da dieser extreme Egoismus aber maßlos bewundert wird, halten sich diese vom Leben 

    Verwöhnten schon für Halbgötter und irgendwann für Herrscher des Universums. 

    Wer die große Gier anhimmelt, sollte die kleine nicht verteufeln. Jeder hat seine Träume und 

    wer sie sich erfüllen kann, schätzt sich glücklich und ist angenehmer, als ein Misslauniger, der

    sich selbst nichts gönnt.  
    aaaaaa
    Glücklicherweise ist die Hilfsbereitschaft nicht out – die Spenden und Hilfen bei Katastrophen

     beweisen es immer wieder.  Es ist auch nicht zu befürchten, dass die Freude am Schenken und 

    Helfen aussterben könnte.  Auch wenn Zyniker immer wieder versuchen, jede Art von 

    Nächstenliebe abfällig/amüsiert mit dem Begriff „Helfersyndrom“ zu entwerten. Der Begriff hat 

    seine Berechtigung, aber nicht die, überall eingesetzt zu werden, wo das Gewissen der Geizhälse 

    beruhigt werden muss.

    Schade, dass die Pfennigfuchser nicht wissen, was Ihnen entgeht. 

    Was wissen sie von der Vorfreude des Schenkens, von der freudig erregten Ungeduld und dem 

    Glücksgefühl beim Überreichen? Und schon  gar nichts von der spontanen  Geste, eine Brosche,

    Kette oder Uhr her zu schenken, die jemand gerade sehr bewundert hat.

    Ach ja, die bedauernswerten Sparfüchse!

    aaaaa

    Ulli, der beim Griff in die Jacken, Hosen oder Brieftasche regelmäßig auf einen Igel stieß, war 

    überzeugt, der großzügige Jes wollte sich mit seiner Generosität neue Freunde erkaufen. Jede 

    andere Motivation war jenseits seiner Vorstellungskraft. Als Jes ihn später zu einer seiner 

    legendären Partys einlud, hatte er immer noch nichts begriffen.

    Er fühlte sich gleich sehr wohl, stellte seine „Eintrittskarte“ eine Flasche hochprozentigen

    Schnaps vor sich auf den Tisch und blieb bis zum Schluss. Alles recht angenehm, nur beim 

    Abschied traute ich meinen Augen kaum, als die Flasche in seinem Sakko verschwand. 

    Ulli nahm sie wieder mit, weil sie ja nicht geöffnet wurde und vielleicht auch keinem geschmeckt

    hätte. Er konnte und wollte Großherzigkeit nicht begreifen und jetzt ist er tot. Jes übrigens auch, 

    doch er hat auf ewig, oder so lange es halt möglich ist, ein Denkmal in unseren Herzen.

    ***

    Auch Künstler Lutz schaffte es mich zu verblüffen.

    Er flirtete mit der attraktiven, 20 Jahre jüngeren Andrea, kam ohne Geld zum ersten Rendezvous 

    und aß auch noch Griechische Riesenbohnen, für die er sie zahlen ließ.

    Aus den beiden wurde nichts! 

    Eines Abends im Diener klärte mich die Wirtin Lilo über seinen notorischen Geiz auf und später

    konnte ich es nicht lassen, ihn zu fragen, ob er sich selbst für geizig hielt. Er verneinte, seine 

    Devise wäre mal barfuß - mal Lackschuh. Klar, barfuß die anderen, dachte ich, hielt aber die 

    Klappe.

    Andrea wollte ihren vierzigsten Geburtstag im großen Stil in Jes Petersens Wohnung feiern.. 

    Als sie fragte ob sie Lutz einladen sollte war ich dafür. War ich doch fest überzeugt, dass er sich 

    diesmal nicht lumpen lassen würde. Er sollte eine Chance bekommen, meiner Kritik Paroli zu 

    bieten. Als Künstler, der riesige bis gigantische Objekte schuf, würde er garantiert mit einem

    beachtlichen Bild aufkreuzen. Er war bekannt als der „Bau am Haus“ Künstler. 

    Also einer der klotzt und nicht kleckert! 

    Er kam tatsächlich mit einem Bild – beachtlich war lediglich sein Mut, Andrea diese Hässlichkeit 

    in Postkartengröße zu überreichen. Ich war sprachlos und Jes, der einen kurzen Blick darauf warf, 

    nannte es verächtlich Volkshochschulenoberlehrerscheiss.

    Und wer wollte einem Galeristen widersprechen?


    ***

    Später lernte ich, dass in Volkshochschulen bedeutend größere Bilder gemalt werden, an diesem

    Abend lernte ich nur, dass eingefleischtem Geiz schwer beizukommen ist. 

    ***

    Nur in London ist es mir beinahe gelungen.

    Durch Les, ein Freund, der bei Amnesty International den Finanzminister gab, kam ich auf die 

    Idee dort 1 bis 2 x wöchentlich als Volunteer zu arbeiten. Meine Freundin Iris nannte mich

    prompt Engel der Gefangenen, dabei hatten mich keine Gefangenen sondern der Besuch dreier 

    Amnesty Mitarbeiter motiviert. Sie waren mir so sympathisch, dass ich unbedingt noch mehr 

    von diesen tollen Leuten kennenlernen wollte. 

    Schon am ersten Tag sagte meine "Vorgesetzte" Odile zu Les, "Hoffentlich kommt Heidi wieder, 

    sie ist wirklich gut."  Aber ich habe doch nur Idioten Arbeiten gemacht" sagte ich verblüfft, "aber 

    vielleicht bin ich darin besonders gut."

    Auf  jeden Fall war ich in der Amnesty Gemeinschaft sehr glücklich  - ich glaube, ich hätte mit

    jedem und jeder bedenkenlos eine WG gegründet. Sogar mit John, der Journalist, Head of Research 

    für Afrika, hochintelligent, unterhaltsam und witzig war. Eine gewisse Sparsamkeit ließ sich nicht

    leugnen, doch nachdem er mich erfolgreich mit Charme und Humor bepfeffert hatte  ließ ich 

    mich auf ihn ein. Nobody is perfect!

    "Komm, lass uns über Dave sprechen", sagte John bei jedem Rendezvous. Er rechnete damit, 

    dass unsere Gespräche bei den Episoden meines Exfreundes landeten und das taten sie auch.

    Nicht die feine Englische Art, aber nach dem 2. Glas Wein fiel mir gar nicht auf, dass ich ihm 

    schon wieder eine Dave Geschichte zumutete. 
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     Zum Beispiel: Ein Straßenpolizist bemängelte etwas an Daves Auto und trug ihm auf, sich auf 

    der Wache zu melden. Das tat er und als kein Vorgang gefunden wurde, sollte er den Polizisten 

    beschreiben. "He had goofy teeth, a smelly breath and he was a right cunterinnerte sich Dave

    "That can't be one of usours are all goodlooking" war die lachende Erwiderung. Auf einer 

    deutschen Wache wäre das vermutlich anders gelaufen - aber da war er ja nicht!  


    Und als er in Deutschland war, jobbte er in Heidelberg als Fahrer bei der Amerikanischen

    Armee. Da
    passierte es, dass seine lässige Haltung, Haare und Kleidung großes Missfallen bei  

    einem
    gewichtigen Herrn  erregten.   

    "Do you think you are a picture of beauty, to me you look like a pregnant pear" teilte Dave

    ihm seinerseits mit. "Are you aware that I am the General"?
    fragte der Herr. "You are the

    General and I am an Ex Employee" stellte Dave fest, aber nein,
    der Mann nahm es mit Humor,

    lachte sich schief über die schwangere Birne und Dave konnte seinen Job behalten.


    Beim dritten Fall, wieder in London; stand Dave wegen versuchten
     Einbruchs vor dem Richter

    Er wurde von der Nachbarin mit dem Schraubenzieher vor ihrer Tür erwischt. Er hatte sich

    ausgesperrt und war zu stoned seine eigene Tür zu finden.

    "Did you say, what could I steal there, they don't even have a pot to piss in" fragte der Richter.

    "I don't know, but it sounds like me" antwortete Dave und wurde freigesprochen.

    Was nicht nur am Richter sondern auch an der Klägerin lag. Wie an jedem Tag schlug sie am

    Tag des Prozesses die Bibel auf und da stand es - irgendwas barmherziges, das ihr Herz so

    für Dave erwärmte, dass sie zu seiner Fürsprecherin wurde. Es geht eben nichts über das

    Buch der Bücher!

    Ja, so war Dave, ein frecher Hund mit mehreren Schutzengeln, gewöhnungsbedürftig und

    nie geizig. 

    ***

    Was sich über John nicht sagen ließ, er schenkte nicht, hatte aber auch Skrupel etwas 

    anzunehmen. Das brachte mich auf die Idee ihn mit Geschenken aus der Reserve zu locken 

    Freut er sich übers Geschenk - wird er Freude am Schenken lernen! 

    Ganz so logisch war es nichtdie Gaben wurden regelmäßig mit "Das habe ich doch gar 

    nicht verdient" kommentiert, nie zurückgewiesen, nur gelernt wurde nichts. 

    Und ich lernte nicht, Dave aus unseren Gesprächen zu verbannen und verdächtigte mich 

    schon, John als Rache für seinen Geiz damit zu nerven. Wer weiß, gerade als ich aufgab,

    zeigte er sich einen Hauch großzügiger und möglicherweise wäre ich mit sensationellen 

    Resultaten überrascht worden, hätten sich unsere Wege nicht getrennt.

    ***

    Etwa 2 Jahre später sah ich bei Les ein wunderschön  geschnitztesantikes Holzmesser.

    Auf meine Frage, woher er das habe, meinte er: "Das errätst du nie,"  

    "Von John Humphrey" sagte ichworauf er verblüfft: "Wie hast du das erraten" fragte.

    "Weil ich es nie erraten würde!" 


    John's Reputation ließ dieses besondere Geschenk auch wirklich wie ein kleines Wunder

    erscheinen. Zu dieser Zeit war er nicht in London und als er mir später begegnete,

    wirkte er nicht grundlegend verwandelt, trotzdem bilde ich mir ein, an diesem kleinen 

    Wunder ein wenig beteiligt gewsen zu sein.

    Ahondissa